Steppenfuchs Mongolei Reisen

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Fünf Nutztiere und ein Yak

Das mongolische Staatswappen zeigt deutlich, was im Mittelpunkt des Lebens der Mongolen steht: das Pferd. Über 2,5 Millionen Pferde ziehen in großen Herden über die freie Steppe, mehr als eines für jeden Mongolen. Ihr Stockmaß reicht selten über 1,40 m: Sie ähneln eher einem Pony. Die Tiere sind winterhart und scharren unter der dünnen Schneeschicht die Grasnarbe frei. Im Sommer sieht man sie oft im Hobeln, die sie an zu weiten Ausflügen hindern. Werden nur die beiden Vorderläufe aneinandergefesselt, so heißt diese Methode Tuscha, wird noch ein Hinterlauf hinzugebunden, spricht man von Tschödör. Pferde dienen als Reittiere, und die Stutenmilch gilt vor allem in den Aimag rund um Ulan-Bator als besondere Delikatesse. Doch gleich allen Nomadenvölkern steht der Besitz auch bei den Mongolen im Vordergrund, und die Größe der Herden hat eher traditionelle symbolische als wirtschaftliche Bedeutung.

Die Pferde stellen aber nur einen kleinen Teil der 25 Millionen Stück Vieh dar. 15 Millionen Schafe, deren schwarze Ohren und Flecken auf dem Kopf im ansonsten weißen Fell auffallen, und fünf Millionen Ziegen sichern die Ernährung der Bevölkerung. Hammelfleisch steht im Zentrum der mongolischen Küche. Und ein guter mongolischer Deel,( Mantel), ist auf der Innenseite mit mehreren Schafffellen ausgefüttert. Schließlich ergänzen drei Millionen Rinder und 500 000 Kamele den Viehbestand. Die Mongolei ist nach Indien und Pakistan das Land mit den meisten zweihöckrigen Kamelen, die im Gegensatz zum einhöckrigen Dromedar Wolle produzieren. Die Tiere verlieren ihr Kamelhaar Ende Juni, und es schlabbert ihnen dann in großen Fetzen am Körper. Man möchte ihnen aus ihrem zotteligen Winterfall heraushelfen. Für den Rest des Sommers sind sie, abgesehen von einem dünnen Flaum, nahezu nackt.

Das urtümlichste Nutzvieh der Mongolei aber ist zweifellos das asiatische Hochgebirgsrind, auch Grunzochse genannt. Sein dichtes, langes Harrkleid bedeckt den ganzen Körper, berührt auf der Bauchseite fast den Boden. Damit überlebt der Yak Temperaturen von bis zu – 50 C. die Widerristhöhe beträgt 1,50-2 m sein Gewicht liegt bei 500-600 kg. Der Schwanz ist lang und behaart. In der Mongoleiweiden etwa 500 000 Yaks. Sie sind auch in China (mehrere Millionen), Russland (140 000), in Indien (30 000), Bhutan (50 000) und Nepal (10 000) zu finden. Die heutigen Haustier – Yaks scheinen von den wilden Yaks abzustammen, von denen noch Restbestände (15 000) auf den Himalaja -Hängen in Tibet leben. Durch den Yak lassen sich hochliegende Gebirgsweiden nutzen, die andernfalls nicht verwendet werden könnten.

In der Mongolei ist er daher besonders an den Hängen des Altai-, des Khangai- und des Khentij- Gebirges anzutreffen. Yaks zeichnen sich durch gute Adaptionsfähigkeit an große Höhen aus. Ihre Luftröhre ist auffallend dich und voluminös, so dass sie sich einer beschleunigten Atemfrequenz anpassen können. Die Schweißdrüsen sind schlecht ausgebildet, so dass Transpiration und damit Wärmeverlust weitgehend vermieden wird. In Tibet ziehen si sogar auf über 5000 m hoch gelegene Sommerweiden. Schon eine kurze Grasdecke von nur 5 cm Länge kann abgeweidet werden, allerdings müssen die Tiere fast den ganzen Sommer hindurch ununterbrochen fressen. Im Winter wird die Grasnarbe unter dem Schnee freigescharrt. Steigungen bis zu 75 Prozent bewältigt der Yak ohne Schwierigkeiten. Seine Hufe sind an den Außenseiten besonders hart, in der Mitte mit einer weichen haut besetzt. Damit lässt sich ebenso gut klettern wie auch beim Abstieg die Wucht des Körpers abfangen. Diese Eigenschaft macht den Yak als Lasttier gut nutzbar. Zusätzlich produziert weibliche Yaks etwa 500 L besondere fetthaltige Milch pro Jahr. Schließlich ist der Yak als Fleischproduzent und Haarlieferant begehrt. Yakkühe behalten ihre Gebärfähigkeit bis zum relativ hohen Alter von 20 Jahren. Gute Erfolg wurden übrigens mit einer Kreuzung zwischen Rind und Yakbullen erzielt, in der Mongolei Sonnen – Hainag genannt. Auch den umkehrte Fall, der unfruchtbare Mond – Hainag ist möglich. Die Kreuzung übertrifft den Yak an Größe, Gewicht und Milchproduktion./div>

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