Steppenfuchs Mongolei Reisen

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Alte Bestattungstradition der Mongolen

Die Bestattung in den früheren Zeiten wurde die Bestattung von Mongolen, je nach Privilegien und Lebenslage der Personen unterteilt. Ausschlaggeben für den Standard der Beerdigung, war auch die Zugehörigkeit zur jeweiligen Klasse innerhalb der Gesellschaft. Die Bestattungsweisena können eingeteilt werden in folgende Klassen:
– Beerdigung eines Königs (Khan) Reinkarnation ( Wiedergeburt)
– Schamanen bzw. religiösen Oberhauptes
– Eines einfachen Menschen (mongolisch Araten)
Die Toten wurden:
– in der Erde begraben
– verbrannt
– einbalsamiert
– nackt auf die Erde gelegt (freibestattet)
Davon war das aller letzte das Normale. …….

…..Als Übergang in die letzte Lebensphase lassen sich ältere Frauen und Männer den Kopf scheren. Damit treten sie in einen Zustand zwischen Diesseits und Jenseits. Tod und Bestattung waren mit der religiösen Vorstellungen der Reinkarnation bzw. eines Weiterlebens nach dem Tod verbunden. Z.B: ein verstorbenes Kind wurde manchmal gekennzeichnet um zu sehen, wo es wiedergeboren wird. Wenn es in seiner Verwandtschaft oder in einer fremden Familie geboren wird, erkennt man das Kind anhand seiner Zeichnung. Im Todesfall wurden mehrere Lamas (buddhistische Geistliche) herbeigerufen, um das Überschreiten in die andere Welt zu begleiten. Die Lamas lesen drei Tage lang Sutren (heiliges Buch). Ein Lama Astrologe bestimmte, wo die Seele den Leichnam verlässt, welche Form der Verstorbene bei der Wiedergeburt haben wird und für welche Familienangehörigen gebetet werden muss Zusätzlich muss der Lama dafür beten, das der Versterbende kein Familienmitglied mit in den Tod nimmt. Der Tote wurde mit seinem Pferd begraben. Das Pferd hatte seine komplette Ausstattung von Zaumzeug und Satteldecke, Hatte der Verstorbene mehrere Pferde, wurden manchmal auch alle Pferde dem Toten mit auf dem Weg in die Wiedergeburt mitgegeben. Als Grabbeigaben findet man in den alten Grabkammern allerlei Schmuck und Waffen. Tierdarstellungen wie Schneeleopard, Wildschaf oder Vogeldarstellungen aus Holz verzieren oft die Grabbeigaben. Besonders charakteristisch sind die Spitzmützen der Frauen, die in den Gräbern gefunden wurden. Auf diesen Mützen findet man ebenfalls die Darstellung von Pferden, Steinbocken und Vögeln. Die sogenannten Kurgane (Hunnengrab), das sind aufgeschüttete Steinhaufen, waren in der Zeit vom 6 – 2 Jhr. V.Chr. typisch für die Gräberfelder in der Region er heutigen Mongolei. Die Toten wurden in diesen Kurgane in Baumsärgen (ausgehöhlte Baumstämme), mit ihren Pferden und vielen Grabbeilagen beerdigt. Wie schon weiter oben erwähnt wurde, wurden die Toten w nackt auf die Erde gelegt, wo sie den Tieren als Fraß dienten. Dies war ein Zeichen der Einheit von Mensch und Natur. Man glaubte wenn der Tote wohltätig war, wird er gleich von den Tieren gefressen. Das bedeutet, das seine Seele schnell den Körper verlassen kann und somit auch schneller in den Himmel kommt. Wie die Bestattungszeremonie geht: (Ablauf einer mongolischen Bestattung). Einfache Beerdigung Am Tag des Todes, werden gleich die Jurtengegenstände hinausgebracht. Die gesamte Jurte wird Leergeräumt. Frauen werden auf der linken und Männer auf der rechten Seite der Jurte aufgebahrt. Danach schließt man den Dachkranz und die Tür, damit kein Licht in die Jurte kommt. Dann ruft man einen Lama herbei, der das Überschreiten in die andere Welt begleiten soll. Er liest drei Tage lang Sutren und bestimmte den Ort, wo der Leichnam bestattet werden muss. An dem Bestattungsort, beten dann die Familienmitglieder des Toten darum, das der Tote an dem von dem Lama ausgewählten Ort seine letzt Ruhe findet. Einfachen Mensch müssen innerhalb von drei Tagen, Vater oder Mutter in sieben Tagen und Inkarnationen in einundzwanzig Tagen bestattet werden. Nur am Montag, Mittwoch oder Freitag dürfen Tote bestattet werden, da diese Tage als gut gelten. Sobald der Tote bestattet werden soll, wird die Jurte des Toten über ihm abgebaut. In früheren Zeiten, gab es oft in den Sumons, den sogenannten „Knochenhalter“, der nachdem die Jurte des Toten abgebaut war, mit einem Lasttier in den offenen Jurtenring ging und den Toten darauf hob. In heutiger Zeit übernehmen Familienmitglieder die Rolle des „Knochenhalters“ Die Person, die den Toten zur letzten Ruhe bettet zog seine Mütze und Tracht linksrum an, bevor er den Toten auf Lasttier legte. Auf dem Weg zu seiner letzten Ruhestätte, wurde der Tote von einigen Familienmitgliedern begleitet. Ein anderer Teil der Familie bleibt bei der Jurte und verabschiedet den Toten mit Milchtee, Speisen und Sutren. Ein nähere Verwandte, sein Familienglied oder ein guter Bekannte von den toten führte den Leichnam mit dem sogenannten „neun weißen Pferd.“ Am Ort der Bestattung, zeichnet der Lame ein symbolisches Grab auf der Erde und der Tote wird dann dort hineingelegt. Der Kopf von dem Toten wurde auf ein weisen Stein und die Hüfte auf eine Filzmatte gelegt. Auch heute noch sagt man deswegen wenn jemand stirbt, „jemanden zur letzten Ruhe betten den Kopf auf ein Steinkissen legen“. Zuletzt wurden an den vier Himmelsrichtungen des Grabes, vier Holzstücke hingelegt, die die bösen Geister fernhalten sollen. Zusätzlich wurden bei etwas besseren Personen, noch Bilder von Stupas an den vier Himmelsrichtungen aufgestellt. Von diesem Zeitpunkt an, haben die Lamas heilige Bücher gelesen und Speisen für die Erdgeister geopfert, damit diese freundlich gestimmt werden. Nach dem der Tote beerdigt wurde, gehen die Familienmitglieder, die den Toten begleitet haben wieder nachhause zurück. Dabei wird darauf geachtet sich möglichst nicht umzusehen, um zu verhindern., dass der Verstorbene sich einer anderen Seele bemächtigt. Die Gegenstände des Toten, oder solche mit denen er in Berührung gekommen ist werden meist dem Grab beigegeben, damit sie bei den Hinterbliebenen keinen Schaden anrichten können. Auf dem Rückweg können unterschiedliche Zeichen unterschiedlich von den Familienmitgliedern gedeutet werden. So bedeutet z.B. ein Kind, das die Familie Kinderreich wird, eine Peitsche oder Fangstange, Reichtum und eine große Viehherde. Ganz allgemein, ein schwarzer Vogel, oder Geier, viel Glück. Diese Symbole dienen auch zur Beruhigung der Hinterbliebenen, damit Sie sich leichter von dem Toten verabschieden können. Nach dem alle wieder an der Stelle angekommen sind, wo der Tote gelebt hatte, wird dann eine neue Jurte aufgebaut und die Speise auf dem Tisch feierlich platziert. In der Richtung woher die Familienmitglieder, die den Toten begleite haben kommen, werden zwei Räuchergefäße aufgestellt, welche als Reinigungsmittel dienen. Und noch bevor alle in die Jurte eintreten, werden die Hände mit Mineralwasser gewaschen und mit Rauch gereinigt, während der Lama die Sutra liest. Nach der Beerdigungszeremonie musste die Familie des Toten 2-3 mal ihren Wohnort wechseln, damit der Geist des Toten nicht einen von den Familiengliedern mit sich nimmt. Diesen Umzug nennt man „schwarzen Umzug“. 49zig Tage nach der Beerdigung wirde noch einmal die Sutra gelesen. Verboten war es, bis zum 49zigsten Tag nach der Bestattung dass die nähere Verwandte des Toten sich schön machten und ein Tier schlachteten. Man sieht hier ganz deutlich dass damals der Schamanimus und die tibetanische Tradition der gelben Religion eng mit der Bestattungstradition verbunden war. Vor allem wurde der Schamanimus in der nördlichen Regionen praktiziert. Hingegen war im zentralen Teil des Landes die Freibestattung in tibetanischer Art überwiegend verbreitet. Bei dieser Zeremonie war der Einfluss der Religion sehr stark. Hingegen wurden die Khans in bestimmten Ort in einem Mausoleum aufgebahrt. Würdenträger und Oberlamas wurden einbalsamiert oder verbrannt und die Asche wurde dann unter einer Stupa begraben. Schamanen wurden meist in Baumsärgen auf Holzpfählen bestattet, denn man glaubte dass die Seele des Schamanen den Körper nicht verlassen kann, wenn er in der Erde bestattet wird. Es ist aber für den Schamanen wichtig, das seine Seele den Körper verlassen kann, weil die Seele des Schamanen ein Vogelwesen ist, das bei gegebener Zeit wieder zurückkehrt um in einen Verwandten einzugehen, der dann erst als Schamane tätig sein darf. In Früherer Zeit, wurden die Bestattungszeremonien sehr streng eingehalten und trugen somit auch noch nach dem Tod dazu bei, den gesellschaftlichen Klassenunterschied zu verdeutlichen. Nur wenn ein Toter an einer Infektionskrankheit gestorben war, oder jemand hingerichtet wurde, war es verboten ihn nach den traditionellen Zeremonien zu bestatten. Bestattungszeremonie der Könige und Würdenträger. Nachdem Tod eines Königs fällte man zwei Duftbäume um daraus einen Sarg zu machen. Bevor man den Verstorbenen in den Sarg hineinlegte kleidete man ihn mit seinen Pelzmantel, pelzgefütterten Schuhen und setzte ihm auch die Pelzmütze auf. Grabbeigaben waren meist goldenes Geschirr und Essstäbchen. Zum Schluss wurde der Sarg mit vier goldenen Seilen gebunden und in weißem Filz und Seide eingewickelt. Als Grabbeigabe wurden dreimal am Tag ein Schaf geopfert. Am dritten Tag nach dem Sterben des Königs, gingen die Hinterbliebenen nach Norden um den König zu beerdigen. Dem Leichnam voran ritt ein Schamane auf einem Pferd, das prächtig mit goldenem Zaumzeug und Sattel geschmückt war. Mit der rechten Hand führte er gleichzeitig noch ein weiteres Pferd. Am Ort der Beerdigung angekommen wurde das Grab ausgehoben und der Sag wurde hineingelegt. Danach wurden über das Grab viele Pferde getrieben, damit diese mit ihren Hufen die Stelle des Grabes unkenntlich machten. Um den Geist des verstorbenen Königs zu beruhigen, opferte man viel Vieh, wenn nötig sogar einen Mensch, das als „Blutbeigabe“ bezeichnet wurde. In manchen Fällen wurden die König im Mausoleum beerdigt. In diesem fall baute man einen Steinhaufen und legte den Sarg dort hinein. In seltenen Fällen wurde der Leichnam verbrannt und die Asche wurde in alle vier Winde verweht. Es konnte aber auch vorkommen, das die Asche in eine Urne (gungerwaa) gefüllt und die Urne dann in eine Stupa gestellt wurde. Bei hohen Würdenträgern, oder sehr großen Königen, konnte es vorkommen, das seine Frauen, Knechte, Pferde und ein Großteil seiner persönlichen Gegenstände mit in das Grab gegeben wurden. Dies Form der Beerdigung, wurde am Ende des 16. J.h. vom Altan Khan verboten. Schon seit der Zeit der Hunnen war der Thron immer vererblich. Der König hatte selbst seinen Nachfolger bestimmt, damit nach seinem Tod es zu keine Erbfolgekämpfen kommt. Beerdigungszeremonie heute. Wenn früher in der Mongolei die Toten begraben, freibestattet, einbalsamiert oder verbrannt wurden, werden heute nur Bestattungen wie Begraben und Verbrennen gewahren. Heute ist die Beerdigungszeremonie unter folgenden Reihenfolge aufgeteilt. Erhaltung des Grabfeldes Den Verstorbenen zu Hause bewahren, um ihn trauern Beerdigen Trauer erschließen a) Erhaltung eines Grabfeldes bedeutet der Hinterbliebene sucht Erde für den Verstorbenen, wo er begraben wird. In den Städten wird das Grab, von einer staatlichen Behörde den Hinterblieben zugewiesen. Nachdem man den Ort erhalten hat, bereitet man auf die Zeremonie einer Erdebettung. Auf der Erde wird als Ehre ein Seidentuch ausgelegt, dann macht man mit einem Baumzweig ein Kreisbezeichnung (symbolisches Grab). Zuletzt wird die Erde begraben. b) Die innere Seite dem Sarg wird mit gelber oder weißer Seide bezogen, die den ewige Himmel und die goldene Erde symbolisiert. Die Außenseite wird mit blau oder rot und schwarz farbigen Stoff bezogen. Außen wird mit gelben oder weissen Blumen geschmückt. c) Beerdigen Wie früher finden Beerdigungszeremonien immer am Montags, Mittwochs und Freitags statt. Der Leichname wird sowohl aus Lasttier als auch auf einen Lastwagen transportiert. Toter wird mit Gesicht voran aus der Jurte getragen. Dabei wird ein Holzstück auf der Türschwelle gelegt. Wenn die Beteiligten Trauerzug machen, wird erst das Bild von dem Verstorbenen vorangetragen dann Blumen, seine Preise und Prämie, und der Leichnam zuletzt, am Ende des Zuges die Beteiligten. Nach dem Trauerzug wird der Leichnam auf den Wagen aufgeladen. d) Am Friedhof angekommen wird um den verstorbenen getrauert. Wenn der Hinterbliebene älter als der Verstorbene ist berührt er seinen Kopf mit der Hand, wenn er jünger berührt er den Sarg ungefähr in der Kniehöhe mit dem Stirn. Dies bedeutet das der Hinterbliebene den Verstorbenen ehrt. Nach einer Trauerminute wird der Sarg ins Grab gesenkt und man schüttet Erde auf. Der Tote wird mit dem Kopf nach Norden begraben. Dann gibt man Milch und Gerste hinein, Die Grube ist mit Holz verschalt, damit die Wände nicht einstürzen. Das Grab wird fest mit einer Grabplatte aus Beton verschlossen. Zum Schluss bindet man ein Seidentuch (Chadag) als Erinnerung an den Grabstein und es werden Blumen auf das Grab gelegt. Zuletzt gehen die Beteiligten dreimal um den Grab und dann nach Hause. Auf dem Rückweg fährt man eine andere Strecke. Nach der Ankunft machen die Hinterbliebene ein Traueressen. Nach der Trauerzeremonie wird der Name von dem Verstorbenen aus der Liste von der Gemeindeanmeldebehörde gestrichen. Am 7. , 21. oder am 49. Tag nach der Beerdigung muss man den Verstorbenen noch einmal auf dem Friedhof besuchen.
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