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Die Wüste Gobi

……Lop ist eine bedeutende Stadt am Rand der großen Wüste, die man die Wüste von Lop (Gobi) nennt. Ihr müsst wissen, dass in dieser Stadt jene eine Woche langrasten, die durch die Wüste ziehen wollen. Nach dieser Ruhepause, und nachdem sie sich mit so viel Proviant versorgt haben, dass sie und ihre Tiere einen Monat reicht, verlassen sie Lop und reiten in die Wüste. Denkt euch, es handelt sich allem Anschein nach um eine so große Wüste, dass es ein Jahr dauerte, von einem Ende zum anderen zu gelangen. An ihrer schmalsten Stelle nimmt die Durchquerung einen Monat in Anspruch. So besteht aus Bergen und Tälern von Sand und Steinen. Und es findet sich nichts Essbares dort. Wilde Tiere gibt es keine, denn sie hätten nichts zu fressen………

Diese Schilderung gab vor rund 700 Jahren Marco Polo, der durch ganz Zentralasien nach Peking reiste. Das erklärte auch die Bemerkung es dauert ein Jahr, von dem einen Ende zum anderen zu gelangen. Das ist im Zeitalter der Flugzeuge und der Automobile natürlich nicht mehr der Fall.

Zweitgrößte Wüste der Erde

Asien ist der Kontinent der „Rekorde“, ob es sich um die Gebirge handelt, die Ebene, Seen oder Flüsse. Es ist also zu erwarten, dass sich auch Asiens Wüsten diesen Maßstäben anpassen. Die Wüste Gobi ist ihrer Ausdehnung nach die zweitgrößte der Erde und wird an Größe nur von der Sahara übertroffen.

Geographische Lage

Die Wüste Gobi erstreckt sich von Kirgisien und dem Hochland von Pamir im Westen bis zur Mandschurei im Osten. Im Norden reicht sie bis Sibirien, im Süden fast bis zur Chinesischen Mauer. Sie umfasst einen großen Teil der Mongolei. Die Wüste ist rund 2000km lang und erreicht eine größte Breite von über 1000km. Mit einer Fläche von mehr als zwei Millionen Quadratkilometern ist sie fast zehnmal so groß wie die Bundesrepublik Deutschland. Kein Wunder also, dass Marco Polo glaubte, man brauche ein ganzes Jahr, um die Wüste Gobi zu durchqueren.

Ein riesiges Becken

In der mongolischen und mandschurischen Sprache bezeichnet das Wort Gobi eine Senke, deren Grund Steine und Sand bedecken. Die Wüste Gobi ist tatsächlich wie ein gewaltiges Becken geformt. Es liegt im Durchschnitt 1000m über dem Meeresspiegel. Den Rand der Senke bilden hohe Gebirge: Im Westen der Pamir, im Norden das Changai-Gebirge und die südlichen Ketten des Transbaikal, im Süden der Nanschan. Im Westteil der Wüste bilden die beiden Ketten des Altai und Tienschan drei Einzelbecken: Talal, die Kleine Mongolei, die Dsungarei und Ostturkestan. Die Wüste Gobi besteht nicht nur, wie wir zu glauben geneigt sind, aus Sand. Es gibt zwar in der Gobi große Sandflächen, aber auch Gebiete anderen Charakters. Stellen wir uns Ebenen und Becken aneinandergereiht vor, die sich bis zum Horizont erstrecken. Ihr Boden ist mit Kies und Salzsümpfen bedeckt. Aus dieser Öde ragen stark zerklüftete Felsengebilde hervor, die von den Sandstürmen allmählich abgeschliffen werden. Es sind Überreste ehemaliger Gebirge. Die sehr lebhaften Winde häufen den Sand zu langen, abgerundete Dünen an. Das ist die Wüste Gobi, ein endloses Gebiet von beängstigender Schönheit, vor allem wenn die untergehende Sonne die Felsen und die Dünen mit rötlichem Licht übergießt, so dass es aussieht, als versinke sie in einem brennenden Meer.

Klima

Die Wüste Gobi ist, wie wir schon sagten fast völlig von Gebirgen umschlossen. Die feuchten Luftströmungen, die von außen kommen, laden ihre ganze Feuchtigkeit an der Außenfront der Berge ab, und die Winde im Inneren der Wüste sind sehr trocken. Da keine Wasserverdunstung stattfindet, ist die Luft klar und durchsichtig: Man hat das Gefühl, der Horizont sei ganz nahe. Der Reisende reitet Stunde um Stunde, ohne dass er die Unebenheit in Gelände erreicht, die er schon lange deutlich als ein Hügel erkennt.

Im Großen und Ganzen ist die Gobi eine kalte Wüste, da sie relativ hoch, im Inneren des Kontinents liegt. Im Winter sinkt die Temperatur manchmal auf -30° und sogar -40°C, im Sommer steigt sie auf +40°C. Regen fällt sehr selten. Die Niederschlagsmenge beträgt rund 100mm jährlich in den tief liegenden Gebieten und 200mm in den höher gelegenen Randgebieten. Temperatur im Durchschnitt: Winter: -6° bis -15°C; Sommer: +22° bis +26°C.

Tiere

In der Wüste Gobi gibt es fast keine Tiere oder Vegetation. Man ist sehr erstaunt, wenn man in diesem unwirklichen Gebiet überhaupt Leben findet

Bevor sie ihre Zelte aufschlagen, untersuchen die Menschen den Wüstenboden genau. Sie fürchten die Wüstenschlangen, die durch ihre gelbe Farbe im Sand fast nicht zu sehen sind und sich mit großer Vorliebe in die Wagenspuren legen. Marco Polo sagte, in der Wüste gebe es keine Tiere. Man findet indessen Antilopen, Ziegen, Wildesel, Wildschafe und das Przewalskij – Pferd. Seinen Namen erhielt es nach dem russischen Asienforscher N. M. Przewalskij, der diesen direkten Nachfahren der ältesten Pferderassen als erster beschrieb. Weiter kommen in der Gobi Nagetiere und Echsen vor.

Pflanzen

Pflanzen brauchen Wasser, von dem man in der Gobi, nur träumen kann. Die einzigen Pflanzen, die dort überleben, sind harte und Dornen tragende Kräuter. Sie bilden die Nahrung der Pflanzen fressende Tiere und vor allem der Kamele, die von den halbnomadischen Mongolenstämmen in Herden gehalten werden.

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